Wieder bin ich frustriert.
Wieder nur Nachrichten von schwangeren.
Wieder behaupte ich, dass ich es ihnen gönne.
Zumindest einer. Und meistens gönne ich es ihr - wirklich.
Aber sie ist 2 Jahre jünger als ich. Ich wäre doch erst mal an der Reihe! 😶
Zumindest bekomme ich keinen heulkrampf mehr... Aber die Frage bleibt: warum klappt es bei denen und bei mir hat es nicht geklapp?

Dann dazu die Dauerwerbung von irgendwelchen Schwangeren bei social media. Ich will diese fremden Frauen mit ihrem Glück nicht sehen! Aber Instagram meint, dass das content wäre, der mich interessieren könnte.

Newsletter Benachrichtigung von Eltern.de:
Ihre 26. Ssw!
Ja, jetzt wäre mein Baby zwar eine Frühgeburt aber wahrscheinlich überlebensfähig...
Danke, dass Sie mir das unter die Nase reiben!

Immerhin habe ich inzwischen die Stärke, mich mit einem vergessenen Newsletter selbst auseinander zu setzen und ihn zu kündigen. Vor 2 Monaten musste meine Schwester das für mich tun.

Danke hierbei an Euch! Ohne das Forum hätte ich das nicht geschafft.

Vielleicht bin ich auch aufgrund meines Prüfungsstresses nölig... Seelischer Stress und Prüfungsstress scheinen sich nicht zu vertragen 🙈

Lena 🌈

Liebe Lena,

Diese Phasen, die du beschreibst (Ankündigung von SS, Werbungen im Fernsehen), habe ich auch alle durch. Ich denke, es ist ein normaler Trauerbewältigungsprozess. Ich kann nur sagen, dass du eines Tages nicht mehr so empfindlich sein wirst und diese Sachen keine großen Emotionen auslösen werden. Mindestens ist es so bei mir.

Lass den Kopf nicht hängen! Am Ende wird alles gut. Und wenn es nicht gut ist, ist es nicht das Ende 😊

Liebe Grüße
Eli

Liebe Lena,

ich kann dich gut verstehen. Ich bin froh, dass meine vier schwangeren Kolleginnen Berufsverbot haben. Ich könnte das nicht jeden Tag ertragen obwohl ich ihnen eine gesunde Schwangerschaft gönne. Ich gönne mir allerdings auch nicht jeden Tag damit konfrontiert zu werden, dass ihre Kinder ähnliche Geburtstermine haben wie mein Tweety ihn gehabt hätte.

Ich hoffe, dass dein Prüfungsstress bald weniger wird.

Liebe Grüße,

Liz

Ich weiß nicht, ob es eine Verdrängung ist.
Aber während ich bei vielen hier lese, dass sie es gleich wieder versuchen wollen schwanger zu werden, will ich das aktuell nicht mehr so dringend.
Mein berufliches Leben dreht sich gerade so schnell... In zwei Tagen habe ich meine letzten 2 mündlichen Prüfungen, ab Donnerstag übernehme ich bis mindestens 30.4. Eine klassenleitung der 4. Klasse an meiner Grundschule mit der Aussicht, ab 1.5. Übernommen zu werden, um diese Klasse bis zu den Sommerferien und dem Ende ihrer Grundschulzeit zu leiten. Nach den Sommerferien soll ich dann eine 1. Klasse in meiner Wunschschule übernehmen. Beruflich könnte es also aktuell gar nicht besser laufen.

Ist es falsch zu denken, dass es deshalb auch in Ordnung ist, dass meine Schwangerschaft geendet ist?
Ist es falsch, den Gedanken an eine Schwangerschaft hinten anzustellen, um erst mal beruflich voran zu kommen?

Meine Omas gehen beide davon aus, dass ich dieses Jahr wieder schwanger werde. Für sie scheint, es klar zu sein, dass mein Wunsch nach einem Kind hoch ist.
Doch aktuell verspüre ich diesen Wunsch nicht mehr. 😔

Natürlich denke ich immer wieder an mein kleines Regenbogenkinder oben im Himmel. Vor drei Tagen habe ich mir wieder vorgestellt, wie es wäre jetzt in ca. Der 30. Ssw zu sein. Wie rund ich wäre...?


Aber ich verspüre nicht den drang, es aktiv zu probieren wieder schwanger zu werden.

Ich fange langsam an mich wieder in meinem Körper wohl zu fühlen, habe seit dem ich mich hier angemeldet habe wieder mit WW begonnen, mich gesund ernährt und wieder 5kg abgenommen. Folio nehme ich seit es alle ist auch nicht mehr.
Vielleicht sollte es einfach so sein, dass ich jetzt doch erst mal einen sicheren Job habe...? 🙈

Ich fühle mich schlecht, weil ich den Wunsch nach einem Kind nicht mehr verspüre. Habe ich doch dieses Kind, was nicht bleiben wollte, so sehr gewollt und von Anfang an geliebt... Ich vermisse es so oft und denke an mein kleines Regenbogenkind.

Aber mein Leben dreht sich gerade weiter und das so rasant, dass ich endlich auch mal wieder an mich denken kann.
Ist das so falsch?
Oder muss ich jetzt die Erwartung meiner Umwelt erfüllen und wieder schwanger werden?

Alles Liebe,
Lena 🌈

Liebe Lena,

es ist schön zu hören, dass es dir besser geht. Ich weiß wie schwer der Weg dahin ist umso mehr freut es mich, dass du dich langsam aber sicher wieder wie du selbst fühlst.

Es gibt in Fragen Kinderwunsch kein richtig oder falsch, kein gut oder schlecht. Du musst für dich wissen wann du es wieder versuchen möchtest. Es ist vollkommen ok, dass du jetzt, wo du dich wieder zurück ins Leben gekämpft hast erstmal keinen Wunsch nach einem Baby verspürst. Du musst da ganz auf Herz und Bauch hören, nicht auf die Wünsche anderer Leute. Du wirst wissen, wann der richtige Zeitpunkt ist und dann wirst du eine neue Schwangerschaft mit offenen Armen und Herzen begrüßen. Lasse dich nicht drängen.

Ich bin ganz froh, dass ich mich jetzt nicht entscheiden muss, ob ich sofort wieder starten möchte oder nicht (auch wenn ich auf die Dysplasie hätte verzichten können). Mein Herz schreit noch zu sehr nach meinem Tweety, das wäre einem neuen Baby gegenüber nicht fair. Bin ich deswegen ein schlechter Mensch? Nein. Und du darfst dich bitte auch nicht schlecht fühlen mit deiner Entscheidung zu warten und dich auf andere Dinge zu konzentrieren.

Liebe Grüße,

Irina

Liebe Irina,
Danke für deine lieben Worte!
Sie geben mir Kraft und Zuversicht.
Bei mir ist es inzwischen 4 Monate her, dass mein kleines Regenbogenkind gegangen ist. Ein Monat war ich zu Hause und dann bin ich wieder für 14 Tage in die Schule und dann war sie geschlossen. Seit 3 Wochen oder 4 bin ich wieder in der Schule und das tut mir unheimlich gut. Aber die Entscheidungen wie es weiter gehen sollen werden dadurch nicht leichter.

Meine Familie hat sich so lang schon Nachwuchs gewünscht. Jetzt, nachdem ich einen Versuch gemacht habe, scheint besonders bei meinen Omas der Wunsch uroma zu werden um so präsenter. Während meine Eltern das Thema komplett sein lassen, bekomme ich von Ihnen immer wieder gesagt: Wenn du jetzt noch keinen Job bekommst, dann bekommst du eben erst mal ein Kind.

Weil es letztes Jahr mein Wunsch war...

Aber inzwischen frage ich mich, ob ich es mir überhaupt tatsächlich gewünscht habe oder ob es nur ne fixe Idee war. Schließlich sollte mein Kind mit dem meiner Freundin aufwachsen.. 🙈
Um so mehr ich wieder zu mir selbst finde, mich wohl fühle und endlich loslassen kann, umso mehr habe ich das gefühl, dass ich den Kinderwunsch nur hatte, weil meine freundin es hatte.
Für mich war der Gedanke sehr schwer, schwanger zu sein.

Ich Kämpfe seit Jahren mit meinem Gewicht, hatte mich endlich auf das Gewicht gekämpft, auf dem ich mich gut fühlte. Dann überlegten wir, schwanger zu werden.
Ich bat meinen Mann, bis zu meinem Geburtstag zu warten. Weil ich mich psychisch darauf einstellen musste, wieder dicker zu werden. Das war für mich das schlimmste! Im. September war es dann Kopf mäßig in Ordnung - dachte ich. Aber schnell passten meine Klamotten Größe 36 nicht mehr und ich fühlte mich dick und hässlich. Meine Schwester redete auf mich ein, dass das normal wäre mit der Zunahme.

Im Nachhinein glaube ich, dass ich letztes Jahr noch nicht so weit war. Ist es schlimm das zu denken?
Vielleicht hat mein Baby das gemerkt.

Ich wollte es auf Teufel komm raus - weil meine Freundin schwanger war....

Aber jetzt, wo mir so viele Möglichkeit job mäßig offen stehen, da bin ich entspannter.

Mein Mann und ich verhüten nicht, gucken aber auch nicht aufs Datum, ob ich nen Einsparung habe oder nicht.
Jetzt denke ich mir, wenn es passiert, dann passiert es und wenn nicht, dann ist es auch OK. 🙈

Alles Liebe und danke für dein offenes Ohr!
Lena 🌈

Deine Familie meint es sicher gut, aber wichtig ist das, was du dir wünscht. Keiner kann für dich dein Leben leben, das müssen deine Lieben verstehen.

Ich bin selbst Lehrerin und weiß, wie schön dieser Job sein kann. In den ersten Jahren als Lehrerin hätte ich mir kein Kind vorstellen können, weil man jeden Tag so viel gibt (und wiederbekommt). Das hat sich mit der Zeit geändert. Und diese Zeit habe ich mir auch genommen.

Ich glaube, dass man im Leben viel macht, weil es von einem erwartet wird. Kinderwunsch gehört manchmal auch dazu. Ich bin mir ganz sicher, dass du damals bereit warst für ein Baby, weil der Zeitpunkt (gemeinsam mit der besten Freundin schwanger sein etc.) gestimmt hat. Leider kam das Schicksal dazwischen. Jetzt ist dein Fokus erst einmal ein anderer und das ist richtig und wichtig.

Sprich mit deiner Familie über deine Gefühle. Manchmal brauchen unsere Lieben ein bisschen „Starthilfe“ bis sie uns richtig verstehen. Ich bin mir sicher, dass sie dann verstehen, was in dir vorgeht und was richtig für DICH ist.

Fühl dich umarmt 💕

Liebe Susanne,
Liebe LizC,
Danke für eure lieben Worte und eure unterstützenden Worte!

Ich glaube tatsächlich, dass ich aktuell nicht mehr bereit für ein Kind bin.
Mein Mann und ich haben darüber gesprochen. Er hat es sich schon gedacht und versteht mich. Er sagt, ich soll die Chance jetzt nutzen, das zu erreichen, was ich gern erreichen möchte und vor allem beruflich anzukommen.
Ich bin ihm so dankbar, dass er nicht sauer ist. Denn sein Kinderwunsch war von Anfang an größer als meiner. Er ist knapp 10 Jahre älter als ich. Während alle Freunde und Bekannte aus seinem Umfeld Kinder haben, hat er keine. Aber er sagt, daß ist OK. Unser Zeitpunkt wird kommen. Und ich weiß, dass er ein toller Vater sein wird. Seine Nichte / Patentochter hat mal zu mir gesagt: "Leni, ich wünsche mir manchmal Pati als Papa! Der ist nämlich viel cooler als mein Papa! Ich glaube, Pati wird ein richtig toller Papa! Mit dem kann man Spaß haben und er erfüllt einem jeden Wunsch und er ist einfach so lieb!"
Wenn ich an diese Aussage denke bekomme ich immer wieder Tränen in die Augen! Weil sie seinen Charakter einfach so passend beschreibt.

Und irgendwann werden wir ein Kind haben, das einen solchen tollen Papa bekommt. Aber eben nicht mehr jetzt.
Jetzt darf ich erst mal arbeiten, mich austesten und ankommen.

Wir kämpfen seit Jahren gegen die Erwartungen anderer. Seit unserer Hochzeit vergeht kein Jahr, in dem ich nicht gefragt werde, ob wir nicht langsam mal Kinder wollen. Dieses Klischee, dass man nach der Hochzeit sofort Kinder bekommen muss hängt uns seit knapp 4 Jahren zum Hals raus.

Wir bleiben eben weiter zu dritt - mein Mann, ich und unser Hundekind. Ich glaube, dass das in Ordnung so ist. Das reicht mir vorerst aus.

Alles Liebe und vielen Dank,
Lena 🌈

Vor wenigen Tagen schrieb ich hier erst, wie gut es mit geht. Dass ich mich langsam wieder wohl fühle und dass der große Wunsch nach einem Kind nicht mehr vorhanden ist.
Das ist im Prinzip immer noch so.

Aber heute ist wieder mal ein Tag, an dem. Ich mich frage : Was, wenn....?
Auslöser dafür ist, dass meine Freundin, mit der ich den gemeinsamen Kinderwunsch hatte, heute ihren kleinen Sohn auf die Welt gebracht hat.

Schmerzlich wurde mir bei dieser Nachricht bewusst, dass es bei mir auch nur noch 2 Monaten gewesen wären aktuell. Ich wäre jetzt rund und glücklich....

Was wäre wenn...?

Eine Frage, die mich aus der Bahn wirft, meine ganze Kraft raubt und mir bewusst macht, was ich verloren habe...

Ich gönne es ihr aber der Schmerz wird wohl den ganzen heutigen Tag ausfüllen.

Hoffentlich vergeht er bald wieder...

Alles Liebe und einen ruhigen Karfreitag wünsche ich euch.
Eure Lena 🌈

Liebe Lena,

nachdem ich deine Geschichte gelesen habe, mag ich dir auch schreiben. Danke dir fürs Teilen.
dein Herz wird dich immer leiten, selbst wenn du vielleicht das Gefühl hast, es springt hin und her, Kinderwunsch ja und nein, lieber später etc. Und wie die anderen bereits geschrieben haben, es ist dein Leben, es ist euer Leben, mache dich frei von den Erwartungen und (Herzens-) Wünschen deines Umfelds. Das ist manchmal leichter gesagt als getan, doch es gibt kein richtig oder falsch. Wie gut, dass dein Mann dich unterstützt und dir den Rücken stärkt.
Hattest du mal überlegt, dich nach einer Hebamme umzuschauen? Auch jetzt, nach 4 Monaten? Hebammen unterstützen auch nach einer Fehlgeburt. Ich war sehr froh darum, die Hebamme in der Zeit des Wartens und des Verarbeitens ansprechen zu können. Leichter macht es den Verlust auch nicht, doch ich fühlte mich dann abgeholt und beraten bei all der inneren Achterbahnfahrt. Der Verein „Verwaiste Eltern“ kann auch beraten und unterstützen. Denn letztlich sind wir ja alle Eltern gewesen, selbst, wenn es für einige von uns nur einige wenige Wochen waren.
Alles Liebe für dich und toi toi toi für den Start in deiner neuen Klasse,
Guni

Liebe Lena, auch ich kann dich sehr gut verstehen. Bisher nur als stille Mitleserin, wag ich es auch meine Geschichte zu erzählen. In der Hoffnung, über meinen Verlust besser hinweg zukommen.
Ich bin 30 Jahre alt und mein Mann 29. Ende letzten Jahres haben auch wir beschlossen unserem Kinderwunsch nachzugehen.
Im November durfte ich dann das erste mal ,,leicht“ positiv testen. Ich war ganz aus dem Häuschen. Zwei Tage später hatte ich dann Blutungen und wahrscheinlich einen frühen Abgang. Später beim Gyn wurde mir gesagt, dass ich dieses eine mal nicht so ernst nehmen sollte. Wir waren trotzdem sehr traurig. Um mich herum immer mehr Schwangere. Auch meine Schwester teilte an Weihnachten mit, dass sie ihr zweites Kind erwarte. Wieder ein Stich ins Herz.
Im Februar war es dann wieder so weit. Und ich hatte meinen zweiten, diesmal deutlich positiven Test in meiner Hand. Wir freuten uns total und auch der Gyn bestätigte die Schwangerschaft noch am selben Tag. Die ersten Wochen verlief alles gut. In der 6+6 konnte ich auch schon den Herzschlag sehen.
Aber es sollte nicht sein. Am 09.03. in der 11. SSW stellte mein Gyn bei einer Routineuntersuchung fest, dass das kleine uns in der 8.SSW verlassen hatte. Missed abortion. Ich war am Boden zerstört. Dank Corona durfte mein Mann auch nicht in die Praxis kommen. So musste ich alles alleine durchstehen...
Auch bei der anschließenden Ausschabung durfte er mich morgens abgeben und nachmittags wieder abholen.
Schlimm, wenn man die wichtigste Person, die man braucht nicht bei einem sein kann.
Die letzten Wochen waren sehr schwer für mich. Um mich herum nur schwangere. Und immer mehr Nachrichten von Freundinnen, dass sie Nachwuchs erwarten. Zu allem übel hat die Nachbarin vor zwei Wochen auch noch ihr drittes Kind entbunden.
Meine Hoffnung liegt jetzt auf dem Hämatologen,bei dem ich am 20.4. auf eine mögliche Gerinnungsstörung getestet werden soll...LG mit der Hoffnung auf unser kleines 🌈 -baby

Liebe Guni,
Vielen Dank für deine lieben Worte ❤️
Nein ich hab mich nicht nach einer Hebamme erkundigt, ich wusste gar nicht, dass das geht. Ich dachte, die sind nur für schwangere und zur Nachbetreuung verantwortlich. Das ist gut zu wissen! Auch danke für den Tipp mit "verweiste Eltern", das werde ich mir mal ansehen! 😊

Ich wünsche dir alles Liebe,
Lena 🌈