Hallo zusammen,

wahrscheinlich sollte ich mich erst im Forum mit den Geschichten vorstellen aber zwei Beiträge schaffe ich emotional nicht. Ich bin 35, kinderlos und hatte im März eine AS in der 12. Woche, wobei bei der 6. SWS schon gesagt wurde, dass der Embryo zu klein ist und er hat nie einen Herzschlag bekommen. Es waren furchtbare Wochen des wartens.

Im November wurde ich wieder schwanger, der erste Schall war schön und ich war so glücklich, dass mein Traum mutter zu werden doch noch eintrifft. Dann wurde mir in der 11. SWS gesagt, das Baby sei sehr klein. Bis heute 14. SWS hatte ich 3 Wochen voller hoffen, bangen, zittern und dann noch Blutungen, Krankenhaus, Ultraschalle. Gestern wurde mir gesagt, dass der Kopf normal ist und der Körper viel zu klein. Ich habe eine Überweisung bekommen ins Krankenhaus zur Feindiagnostik morgen früh. Der Arzt will wohl sicher sein weil das Herz noch schlägt und den Abbruch nicht selbst anordnen. Die Hebamme hatte schon in sws 11 gesagt dass sie keine Hoffnung hat. Aufgrund des Herzschlags haben aber alle immer gesagt, ich soll die Hoffnung nicht aufgeben. Jetzt ist es damit wohl vorbei und ich Falle ins Bodenlose. Das Baby ist in mir und lebt, obwohl es aussieht wie ein alien ist es so süß wenn es da strampelt und ich habe es so lieb. Ich will meinen Schatz nicht hergeben müssen. Ich habe so angst dass es das war für immer mit meinem Wunsch ein Kind zu bekommen. Ich weiß nicht wie ich das aushalten soll.

Liebe MiaStern,
es tut mir leid, dass du so Angst um dein Baby haben musst.
Ich selbst habe mich letztes dazu entschieden in einer Zwillingsschwangerschaft mein kleines Mädchen mit Trisomie 18 weiterzutragen.
Ich bin auch 35, allerdings habe ich 2 Schätze zuhause, der Zwillingsbruder meiner Emilia ist Triomie-frei. Du solltest nicht die Hoffnung aufgeben. Gibt es etwas das dir hilft wieder Kraft zu tanken?

Herzliche Grüße
Ina

Liebe Ina,

danke für Deine Antwort.

Nein leider nicht.

Ich bin dieses Jahr mit meinem Mann in ein anderes Bundesland gezogen und das mit Corona. Ich kenne niemanden hier, ich habe einen sehr stressigen Job, der mir gar nicht gefällt und in dem ich in der Probezeit bin und ich war schon einige Tage krank jetzt. Da habe ich den Druck zu leisten, was ich gerade nicht so kann und Angst, dass ich rausfliege jetzt in der Pandemie. Meine Freundinnen und Familie sind alle weit weg. Ich weiß nicht wie ich mit dieser ganzen Situation umgehen soll, ich bin sehr verzweifelt.

Ich weiß gerade wie ich dir helfen soll.
Außer in dem ich dir sage, dass ich dich verstehen kann.
Ich bin in einer ähnlichen Situation. Das Jahr 2020 war auf so vielen Ebenen hart für meine (Schwieger-)Familie.

Hat man dir sagen müssen, dass das Baby behindert ist oder was ist genau los, wenn ich fragen darf?

Viele Grüße und ein großes Kraftpaket
Ina

Liebe MiaStern
Wir können dich leider nicht treffen umd fest drücken.aber virtuell sende ich dir eine umarmung.auch wenn wir uns nicht kennen,wir haben eines alle gemeinsam.
Es hört sich wahnsinnig schlimm an,was du gerade durchmachen musst.ich lann dir nicht gross ratschläge geben da ich nicht in deiner situation war.ich kann dir nur raten,hier zu schreiben was immer dir im kopf oder auf der seele brennt.wir haben hier viele viele tolle frauen mit guten ratschlägen und offenen ohren.
Alles alles gute und liebe an dich🤗🍀

Ich danke Euch so sehr. Was Du schreibst zu deiner Tochter ist sehr schön.

Bisher hat noch niemand eine Diagnose gestellt. Nur von zwei verschiedenen Ärzten (Krankenhaus und FA) dass der Kopf nicht zum Körper passt. Bisher hieß es immer " das Herz schlägt aber ..." Auf dem Ultraschall sieht es mittlerweile nicht mehr wie ein "normales" Baby aus, ich hab andere Ultraschalle angeschaut. Es hat einen Kopf wie ssw 13 aber ist insgesamt nur 4,9 cm lang.

Für mich ist es so viel schlimmer als beim ersten Mal. Damals haben alle gesagt, das passiert so oft beim ersten Mal. Das nächste Mal wird es 100%. Das habe ich vollkommen geglaubt, und nachdem der Herzschlag da war war ich sicher diesmal klappt es. Das hat mich so umgehauen.

Damals war es auch leichter. Ich war in meinem sozialen Umfeld, ich hatte einen entspannten Job und war nicht in der Probezeit mit ganz lieben Kollegen, da konnte ich mir Zeit nehmen zu heilen. Jetzt ist alles anders. Ich fühle mich gerade nicht so, als würde ich mit der Situation fertigwerden.

Liebe MiaStern,
es tut mir so leid zu lesen, was du gerade durchmachen musst, das muss einfach ganz schrecklich sein. Wahrscheinlich ist es noch viel schwerer alles zu begreifen, weil das Herzchen ja schlägt.
Ich kann dir keinen großen Rat geben, aber möchte dir sagen, dass ich an dich denke, auch morgen und ich hoffe für dich das beste. Wenn du magst kannst du dich ja melden.
Fühl dich ganz feste gedrückt ❤

Liebe MiaStern,
ich würde dir sehr gerne helfen, habe aber keine Ahnung wie.
Ich bin nicht der Mensch, der leere Floskeln wie "Es wird alles gut" von sich gibt.
Aber ich habe am eigenen Leib erfahren müssen, welche Kraftreserven man aufbieten kann. Selbst dann wenn diese eigentlich leer sind.
Ich wünsche dir von ganzem Herzen, dass Du dich erholen kannst.

Herzliche Grüße
Ina

Liebe Mia,

es ist schrecklich zu lesen, was du gerade durchmachen musst. Vorallem, egal wie das Kind aussieht, du trägst es unter deinem Herzen und es wird geliebt so wie es ist.

Es ist viel schlimmer, die Entscheidung treffen zu müssen, leben zu beenden.

Ich weis nicht was ich raten soll 😢

Wir sind aber alle da! Tragen dich unabhängig davon wie es ausgeht .

Fühl dich gedrückt.

Ihr seid so lieb...

Der Spezialist sagte es sei ziemlich sicher eine Triploidie. Die Triploidie ist charakterisiert durch drei komplette haploide Chromosomensätze. Sie betrifft 1–3% aller Schwangerschaften und ist eine der häufigsten Chromosomenstörung in Spontanaborten. Lebendgeborene Kinder mit Triploidie sind äußerst selten (Prävalenz <1/50.000 Geburten).

Aber das muss noch eine Punktion des Mutterkuchens belegen und meine Gebärmutter und Plazenta sind so weit hinten, dass man das heute nicht machen konnte und eventuell frühestens in 3 Wochen (!!!) eine Punktion machen kann.

Wie soll ich denn diese Zeit rumbringen? Und arbeiten? Und dann ggf. auch noch eine Geburt wegstecken? Ich hab hier so ganz viele Beratungsstellen genannt bekommen aber was hilft mir das? Ich sterbe innerlich, niemand kann das ändern, dass mein Baby nicht gesund ist. Es war so süß heute wie es geboxt und gezappelt hat. Ich weiß nicht wie ich es loslassen soll.

Liebe MiaStern,
ich kann dir das Forum von Weitertragen e.V. empfehlen.
Darüber habe ich hierher gefunden. Aus dem Kopf heraus, fällt mir eine liebe Frau dort ein, die ihre kleine Tochter mit Triplodie ausgetragen hat.
Meine Tochter Emilia hatte Trisomie 18. Ich verstehe wie niederschmetternd so eine Diagnose ist. Als Emilia noch lebte habe ich mich an den Aktivitäten der Zwillinge festgehalten und an dem Gedanken, sie kennenzulernen. Nach ihrem Tod (in der 25. SSW) hat mir mein kleiner Finn geholfen.
Der Tag der Beerdigung war einer der schlimmsten Tage meines Lebens. Aber ich sehe voller Dankbarkeit auf die Zeit mit Emilia zurück.

Hoffentlich findest du den für dich richtigen Weg.

Herzliche Grüße und ein großes Kraftpaket
Ina

Vielen Dank liebe Ina, das werde ich mir anschauen.

Mir fehlen die Worte, es tut mir so unendlich leid liebe mia.. am liebsten würde ich sofort zu dir fahren und dich ganz feste umarmen, deshalb fühl dich gedrückt. Ich kann mir nur vorstellen, wie schrecklich das alles ist.
Es gibt da wohl keinen großen rat, aber wir sind für dich da und denken an dich.
Liebe Grüße ❤