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RE: Schwanger im ersten Trimester
in Schwanger nach erlittener Fehlgeburt 09.04.2025 22:46von IsasRegenbogen • 131 Beiträge | 131 Punkte
@Nine87 Wow, was für tolle Nachrichten. Das freut mich sehr für dich! Das war die absolut richtige Entscheidung
Unser Termin letzte Woche verlief auch gut. Alles zeitgerecht entwickelt, Herz schlug kräftig. Und so schön, wie diese Nachricht ist. Ich bin immernoch bei "wenn es klappen sollte". Ich kann mich bisher gar nicht auf diese Schwangerschaft einlassen. In 4 Wochen ist der nächste Termin. Ich hoffe einfach, dass der mir Erleichterung bringt
@Betsi Wie geht es dir?

RE: Schwanger im ersten Trimester
in Schwanger nach erlittener Fehlgeburt 10.04.2025 06:59von Susanne • 5.130 Beiträge | 5150 Punkte
Das sind schöne Nachrichten!
Mit der Angst ist es wie mit einer alten, verabscheuten Bekannten- man muss ihr freundlich gegenüber treten, sonst kann sie ungemütlich werden, einen kleinen höflichen Plausch halten, bis sie dann mal wieder weitergeht. Ich denke mit Akzeptanz kommt man besser über die Runden. Da ist sie ja eh. Hast du hier mal gelesen https://www.fehlgeburt.info/die-folgeschwangerschaft/ LG Susanne

RE: Schwanger im ersten Trimester
in Schwanger nach erlittener Fehlgeburt 10.04.2025 13:05von Lisarella • 51 Beiträge | 51 Punkte
Ihr Lieben,
Das sind ja tolle Nachrichten von euch @Nine87, @Isa! Ich habe gerade auch immer wieder den Gedanken im Kopf wie krass es ist, wie langsam diese Zeit vergeht. Und wie lange man das aushalten muss und wie viele "wichtige Daten" es schon gibt bis zu denen man es schaffen will in der Hoffnung danach ist es leichter und fühlt sich besser an. Psychisch wirklich anstrengend. Ich halte das zwar ganz gut aus gerade, aber auch durch einen Funktionsmodus, so klingt das bei dir auch Isa.
Wie geht's euch abgesehen von der Angst? Habt ihr Symptome? Mir ist glücklicherweise weiterhin extrem übel und ich finde das eine gute Rückversicherung.
Und liebe @Betsi, es tut mir sehr leid, dass du diese Nachrichten bekommen hast! Wie geht es weiter für dich? Also gibt es noch Mal einen Kontrolltermin, falls nicht zeitnah eine Blutung einsetzt? Ich denke an dich

RE: Schwanger im ersten Trimester
in Schwanger nach erlittener Fehlgeburt 10.04.2025 13:43von IsasRegenbogen • 131 Beiträge | 131 Punkte
@Susanne Lieben Dank für deine Worte. Für gewöhnlich kann ich auch negative Gefühle gut annehmen. Sobald es aber um meine Kinder geht, geboren wie ungeboren, lähmt es mich oft. Du hast absolut recht und ich werde versuchen, die Angst mehr zu akzeptieren. Sie ist natürlich, sie ist wichtig. Eben nur unangenehm. Aber das gehört dazu. Danke, ich lese gleich mal rein
@Lisarella Ja, nachmittags klappt das ganz gut. Da ist hier Trubel im Haus und die Nachmittage vergehen auch schnell. Nur vormittags bin ich allein und verbringe viel Zeit auf dem Sofa. Körperlich geht es mir wie in der letzten Schwangerschaft im Dezember / Januar. Übelkeit, Müdigkeit, kraftlos. Ich schlafe dann viel. Aber das ist auch gut so. Mein Freund und meine Tochter sind so verständnisvoll. Obwohl vieles liegen bleibt haben sie nur liebe Worte für mich. Das hilft ungemein

RE: Schwanger im ersten Trimester
in Schwanger nach erlittener Fehlgeburt 10.04.2025 15:21von Nina90 • 27 Beiträge | 27 Punkte
Hallo zusammen,
ich möchte mich auch mal wieder melden. Heute bin ich bei SSW 12+6. Laut dem Arzt sieht alles gut und zeitgerecht aus und das Ersttrimesterscreening heute war unauffällig, ein Meilenstein. Letzte Woche war der erste Jahrestag der Geburt unseres Sternenkindes. Wir haben eine Kerze für sie angezündet. Ich bin erleichtert, dass ich jetzt weiter bin als in der letzten Schwangerschaft und so langsam gesellt sich zur Angst tatsächlich die Zuversicht, dass diesmal die Prognose einfach nur gut aussieht. Mein nächster Arzttermin ist erst Ende April und dazwischen liegt Ostern, wo wir unseren Familien von der Schwangerschaft erzählen wollen. Ich habe etwas Bammel davor, denn wenn die Nachricht erstmal verkündet ist, gibt es ja kein Zurück mehr.
@Betsi: den Gedanken "genieße jeden Tag, den das Kind bei dir ist" finde ich sehr schön und er hat mich zusammen mit "man sollte immer mehr Hoffnung als Angst haben" durch die letzten Wochen getragen. Es tut mir sehr leid, dass dein HCG Wert so niedrig ist und auch der Termin ernüchternd war. Ich hätte es dir sehr gewünscht, dass es besser aussieht. Hattest du denn noch einen Kontrolltermin diese Woche? Hast du noch/wieder Blutungen? Wie gut dass du diese empathische Hebamme hast, die dir zur Seite steht!

RE: Schwanger im ersten Trimester
in Schwanger nach erlittener Fehlgeburt 11.04.2025 10:55von Betsi • 281 Beiträge | 282 Punkte
Hallo ihr Lieben,
danke euch für euren Beistand, das tut so gut!
Das letzte Wochenende war schrecklich… Ich habe total den Kopf in den Sand gesteckt.
Habe auch irgendwie die ganze Zeit auf eine Blutung gewartet, aber nichts kam.
Am Montag früh nach dem Sport hat die Blutung dann angefangen.
Montag Abend war ich nochmal zur Kontrolle bei meiner Frauenärztin. Sie rief mich am Dienstag an, der HCG war bei 199.
Ab Mittwoch Abend hat es richtig stark geblutet, gestern früh und heute früh kamen auch richtig große Gewebeteile raus. Ich war auch ganz normal arbeiten diese Woche. Bisschen grenzwertig mit der starken Blutung, aber es ging. Meine Frauenärztin hätte mich auch krankgeschrieben, aber ich wollte es irgendwie nicht. Die Routine diese Woche hat auch ganz gut getan. Gestern war ich noch mal zur Kontrolle des HCGwertes bei der Blutabnahme. Meine Hebamme meinte auch, dass es Sinn macht. Nächste Woche ist meine Frauenärztin nämlich im Urlaub.
Über meine Hebamme bin ich wirklich sehr, sehr dankbar. Ich habe sie über meinen Großen kennengelernt, unsere Kinder sind befreundet.
Die Tage werde ich auch noch mal ausführlicher mit ihr sprechen.
Bei euch klingt es ja allen ganz gut! Das freut mich! ♥️

RE: Schwanger im ersten Trimester
in Schwanger nach erlittener Fehlgeburt 14.04.2025 11:18von chrisiF • 3 Beiträge | 3 Punkte
Hallo ihr Lieben, ich möchte euch gerne zuerst mal meine Geschichte erzählen.
Im April 2023 ist mein gesunder Sohn zur Welt gekommen. Im Herbst letzten Jahres wurde ich wieder schwanger. Und dann plötzlich bei der zweiten Untersuchung der Schock. Das Herzchen hatte aufgehört zu schlagen. Einfach so… Das war damals in der 10. Woche. Und ich muss ehrlich sagen, es war für mich ein sehr traumatisierendes Erlebnis…
Nun bin ich zum Glück wieder schwanger. Im dritten Zyklus hat es wieder geklappt. Aktuell dürfte ich 9+2 sein. Aber seit ca einer Woche habe ich meine Angst und Panik kaum mehr unter Kontrolle. Ich glaub weil ich eben gerade in dem Zeitraum bin, in dem das Baby das letzte mal gestorben ist. An die Frauen unter euch, die schon in der selben Situation waren: was waren denn eure Strategien, die Angst ein bisschen in den Griff zu kriegen?

RE: Schwanger im ersten Trimester
in Schwanger nach erlittener Fehlgeburt 14.04.2025 11:44von Nine87 • 578 Beiträge | 578 Punkte
Liebe Betsi, wie geht es dir momentan. Ich hoffe, du unternimmt viele schöne Sachen ind kannst dich am guten Wetter erfreuen.
Liebe Chrisi, ich glaube, dass ist etwas eine Typ-Sache. Ich gehe nicht gerne zum Arzt, weil ich Angst vor schlechten Nachrichten habe. Eher nach dem Prinzip, keine Unteesuchung also auch keine schlechten Nachrichten. Andere gehen lieber mehr zum Arzt.
Meine Tage sind aber auch sehr voll, dass ich kaum Gelegenheit habe nachzudenken.
Ich überlege meinem Gyn schriftlich mitzuteilen, wann ich Untersuchungen möchte und wann nicht. Insbesondere möchte ich Keim CTG vor dem Mutterschutz. Ich habe für sowas einfach keine Zeit zwischen Arbeit, Kind und Familie. Ausnahme wäre, wenn es Auffälligkeiten gibt oder eine Risikoschwangerschaft bestehen würde. Mich beruhigen Arzttermine leider gar nicht und lösen bei mir vorher schon sehr viel Stress aus.
Was haltet ihr davon?
Vielen Dank und viele Grüße

RE: Schwanger im ersten Trimester
in Schwanger nach erlittener Fehlgeburt 15.04.2025 07:01von Susanne • 5.130 Beiträge | 5150 Punkte
Hallo, herzlich Willkommen und herzlichen Glückwunsch, liebe Chrisi! Die Frage kam weiter oben von einer anderen Frau, daher kopiere ich meine Antwort hier mal rein "Mit der Angst ist es wie mit einer alten, verabscheuten Bekannten- man muss ihr freundlich gegenüber treten, sonst kann sie ungemütlich werden, einen kleinen höflichen Plausch halten, bis sie dann mal wieder weitergeht. Ich denke mit Akzeptanz kommt man besser über die Runden. Da ist sie ja eh. Hast du hier mal gelesen https://www.fehlgeburt.info/die-folgeschwangerschaft/ " Vertrauen in die Schwangerschaft und deinen Körper braucht oft eine gewisse Zeit. Meist kommt sie mit den Bewegungen und damit einer kleinen Rückversicherung, dass das Kind lebt, mehr zurück.
Liebe Grüße Susanne

RE: Schwanger im ersten Trimester
in Schwanger nach erlittener Fehlgeburt 15.04.2025 07:10von Susanne • 5.130 Beiträge | 5150 Punkte
Hallo Nine, kann ich sehr gut verstehen, habe ich auch darauf verzichtet. Ich habe für mich vor längerem die Entscheidung getroffen, dass das in der SS unnötig ist, ich halte auch nicht allzu viel von zu viel Überwachung. Schau mal hier und in die AWMF LL https://hebammen-testen.de/ctg-in-der-sc...%20(AWMF%202023). https://www.aerzteblatt.de/news/streit-u...d3-56b21414a724
Und ich hatte auch keine Zeit und es ist wieder eine Abrechnungsmöglichkeit der Praxis... LG

RE: Schwanger im ersten Trimester
in Schwanger nach erlittener Fehlgeburt 15.04.2025 15:44von chrisiF • 3 Beiträge | 3 Punkte
@Nine, also bei mir ist es genau umgekehrt. Jeder Arzttermin gibt mir für den Moment Beruhigung. Die Gewissheit zu haben, dass das Kind in diesem einen Moment lebt, bringt kurzzeitig große Erleichterung. Am liebsten würde ich jeden Tag zum Ultraschall gehen, aber das geht leider nicht. Aktuell muss ich wieder eine Woche warten... :/
@Susanne, das klingt zwar gut, nur ist die Umsetzung kaum möglich... Die Angst und die Sorge, und auch die Ohnmacht mein Kind aktuell nicht beschützen zu können, ist allgegenwertig. Jede Sekunde. Egal was ich gerade mache oder wo ich gerade bin. Und bis jetzt hab ich noch keinen Weg gefunden, damit gut umzugehen...
Liebe Grüße

RE: Schwanger im ersten Trimester
in Schwanger nach erlittener Fehlgeburt 15.04.2025 20:42von Nelke • 2.459 Beiträge | 2469 Punkte
liebe chrisi und alle anderen mit großer Angst,
Ich kann mich gut an die Angst erinnern. Tag für Tag und Nacht für Nacht. Wenn die Angst so richtig hoch gekommen ist, habe ich mich irgendwohin zurück gezogen, habe geweint und gewartet, bis das schreckliche Gefühl wieder nachgelassen hatte. Schreiben und reden hat mir geholfen.
Abends wurde es normal, mich in den Schlaf zu weinen und nachts hatte ich die immer gleichen Albträume in denen ich schuld am Tod anderer hatte.
Die Schwangerschaft ist lange und irgendwann wusste ich, wann die Angst kommen wird. Mit der Zeit habe ich gelernt die schlimmen Phasen auszusitzen.
Hast du jemanden zum Reden, ein Ventil wo du all deine Gedanken los werden kannst?
Hier kennt sich bestimmt die ein oder andere aus,wie Gefühle umgeleitet werden können. Zum Beispiel mit dem Haargummi ums Handgelenk, dass dann in schlimmen situationen geschnalzt werden kann.
Eine Perlenkette bei der eine Perle nach der anderen gefühlt werden kann.
Du könntest dich in das Thema Atemübungen einlesen.
All das braucht Übung, aber es kann die ganz schlimmen situationen etwas dämpfen.

RE: Schwanger im ersten Trimester
in Schwanger nach erlittener Fehlgeburt 15.04.2025 21:25von Nina90 • 27 Beiträge | 27 Punkte
Liebe chrisiF,
zuerstmal herzlichen Glückwunsch zur Schwangerschaft! Die Angst als ständigen Begleiter in der Folgeschwangerschaft kennen wir wohl alle hier. Die Unbeschwertheit ist nach dem Erlebnis der Fehlgeburt weg und die Sorge, ob diesmal alles gut gehen wird, permanent da. Ich hatte auch eine missed abortion und hatte bis zum Ultraschall keine Ahnung davon, dass mein Kind nicht mehr lebte. Deswegen bin ich jetzt immer in Unsicherheit, denn ich kann ja nicht wissen, ob ich es merken würde, wenn etwas nicht in Ordnung wäre. Ein Patentrezept gibt es leider nicht, aber, was viele mir gesagt haben und was ich auch selbst fühle ist: die Angst wurde weniger und die Zuversicht mehr, als der Zeitpunkt, an dem mein erstes Kind gestorben und geboren ist, überstanden war. Du kannst lernen, mit der Angst zu leben und sie so in Schach zu halten, dass sie nicht alles bestimmt.
Mir haben geholfen:
- Atemübungen (bewusst tief Ein- und Ausatmen) und die 5-4-3-2-1 Übung von Susanne, wenn die Panik sich breit gemacht hat
- der Gedanke "ich tue jetzt alles, was ich in diesem Moment tun kann, um die Schwangerschaft zu erhalten und der Rest liegt nicht in meiner Hand" (ich hatte Schwangerschaftsvitamine, Progesteron, Vitamin D und eben den gesunden Lebensstil drumherum)
- die engmaschige Betreuung bei meiner verständnisvollen Frauenärztin (alle 2 Wochen ein Ultraschall, die Zusicherung ich könnte jederzeit anrufen, wenn etwas wäre)
- die starken Schwangerschaftssymptome (mit dem Gedanken "solange mir übel ist, muss es dem Kind doch gut gehen")
- Gespräche mit guten Freunden, die meine Angst mit mir ausgehalten haben. Vor allem eine Freundin, die selbst 3 Kinder verloren hat, hat oft die richtigen Worte für mich gefunden.
Bei uns in der Stadt gibt es auch ein Angebot in einem Sozialzentrum, die Trauerbegleitung nach einer Fehlgeburt und Beratung bei Sorgen in der Schwangerschaft anbieten. Falls es so etwas in deiner Nähe auch gibt, kann das helfen, die Fehlgeburt zu verarbeiten und könnte dich auch nochmal stärken. Hast du die Möglichkeit, mit einer Hebamme über deine Ängste zu sprechen? Im Prinzip hilft nur ausprobieren, was dir gut tut. Ich bin sicher, du findest Wege, mit deiner Angst zu leben!

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