Hi,

mir wurde in der 6+1 Woche gesagt, dass mein Hcg Wert gen Null gegangen ist und die Blutungen drei Tage zuvor, dann wohl eine frühe Fehlgeburt waren. Eigentlich gibt es viel schlimmere Schicksale und ich hätte nicht gedacht, dass mich diese Nachricht so aus der Bahn wirft. Heute, zwei Tage nach dieser Nachricht, kann ich nicht klar denken. Meine Gedanken drehen sich nur darum und ich kann mich schlecht motivieren und konzentrieren. Es ist furchtbar. Mein Mann und ich haben seit 3 Jahren einen Kinderwunsch und haben uns sehr über den seit langer Zeit ersehnten positiven SST gefreut. Auch wenn ich da schon ein mulmiges Gefühl dabei hatte. Aber beim ersten Mal schwanger... woher soll man da auch wissen was normal ist?

Im Prinzip war ich eine Woche bewusst schwanger und dann war es auch schon wieder vorbei. Es fühlt sich an wie ein Probe-Arbeiten und der Arbeitgeber möchte einen dann nicht einstellen. Das schlimme ist, mir hat der „Job“ auch nicht gefallen. Jetzt verarbeite ich weniger die Nachricht, als das ich es mir ganz und gar nicht schön vorstelle wieder schwanger zu werden. So viele Sorgen kamen hoch, so viele Ängste und das schon bevor es zur Fehlgeburt kam. Diese eine Woche habe ich sehr intensiv empfunden und ich kann mir momentan nicht vorstellen, wenn wir das Glück hätten, nochmal schwanger zu werden, ob ich das neun Monate aushalte. Kennt jemand dieses Gefühl? Sind es die Hormone? Ich stelle gerade meinen ganzen Lebensplan in Frage und weiß nicht wie es weitergehen soll? Gibt es noch jemanden, der es so geht?

Sugi

Hallo.
Das tut mir sehr leid, was du durch gemacht hast. Wichtig ist es das du es richtig verarbeitest, bei mir hat reden sehr viel geholfen oder hilft es immer noch.
Mein kinderwunsch besteht aufjedenfall weiterhin, das ist mein größter Wunsch. Aber die Angst ist immer im Hinterkopf , das wieder was passiert.
Aber wenn es auch weiterhin euer Wunsch ist. Würde ich nicht aufgeben. Habt ihr euch denn mal durch checken lassen ? Weil es ja erst nach Jahren geklappt hatte? Oder sonst beraten lassen bei einer kinderwunschklinik.
Alles gute.

Danke für deine Antwort. Ja die Verarbeitung ist wichtig und ich muss mir überlegen was ich will und wie groß mein Kinderwunsch ist.

Checken lassen haben wir uns bisher nicht. Ich bin 29, mein Mann 4 Jahre älter. Ich hatte beruflich wohl etwas zu viel Stress in den letzten Jahren und zusätzlich noch zwei OPs. Daher habe ich mich darauf konzentriert meinen Stress zu verringern und mir und meinen Körper Gutes zu tun :)

Früher habe ich immer gesagt, zur Not KiWu Klinik, da ich selbst aus dem Pharmabereich komme und dem ganzen daher offen gegenüber war. Jetzt denke ich anders darüber. Auf jeden Fall würde ich es, wenn dann, erst nochmal so probieren und eher mal meinen Vitamin und Nährstoffhaushalt checken lassen. Stichwort Vitamin D, Selen, Zink. Und ein Spermiogramm machen lassen.

LG

Liebe Susanne,

Danke für deine Frage. Die trifft das Problem, glaube ich, ganz gut. Ich denke, ich habe eine Angst vor der Schwangerschaft allgemein entwickelt, vielleicht auch Angst vor der Angst in der SS. Ich dachte ich und mein Körper sind bereit, doch ich fühle mich nun gar nicht mehr bereit für das große Abenteuer. Ich fand es auch ganz komisch zu wissen, dass in mir etwas wächst und passiert. Die Bereitschaft meinen Körper dafür "herzugeben" ist immens gesunken. Leider. Ich hoffe einfach das ändert sich mit der Zeit wieder. Ich wäre schon gern Mutter, nur kommt mir der Preis gerade sehr hoch dafür vor. Verstehst du was ich meine?
Alle Mütter sagen, das sei es wert. Doch was bringt es mir, wenn ich am Ende der SS völlig fertig bin und meine Psyche hinüber ist, weil es mir zu viel war? Das ist jetzt glaube ich die größte Angst. Das ich das irgendwie nicht packe, mental oder körperlich. Und wenn ich mir jetzt schon so viele Gedanken mache, wo soll das hinführen xD daher war meine Frage, sind das jetzt "nur" die Nachwirkungen meines Erlebnisse? Sind es die Hormone? Hat das auch jemand so erlebt? Ich glaube mittlerweile es braucht einfach etwas Zeit und dann beruhigt sich das hoffentlich wieder und ich habe dann hoffentlich wieder einen entspannteren Blickwinkel auf die Dinge.

LG Sugi

Ja, genau. Wobei ich fast schon glaube, wenn man Mutter ist, ist es auch anders als man es sich vorher jemals vorstellen kann. Die Sorgen, die dann kommen, kann man sich aber wenigstens teilen.

Ich kannte bisher nur Aussagen wie "Die SS ist die schönste Zeit meines Lebens gewesen." Kaum jemand spricht über die Schattenseiten. Aber vielleicht ist das auch besser so 😄

Kommt Zeit, kommt Rat.

Liebe Grüße

Klingt gut ☺️

Ich hatte mir schwanger sein immer ganz schlimm vorgestellt.wsr dann oft überrascht weil es das gar nicht war. Von der körperlichen Seite her.wire eigentlich auch gerne nochmals schwanger.

Psyche und Angst war ein anderes Paar Schuhe. glaube die ist einfach präsenter Bach einem Verlust.gibt da gute und schlechte Tage.

Kenne Frauen die ungern schwanger waren. Es als notwendig übel angesehen haben. Finde das 8j es zu thematisuerem. Ist ja nicht alles rosa rot wie in der Werbung.

Und falls es nicht dein Weg ist...finde such das OK. Gibt viele Möglichkeiten . Adoption, Pflegschaft. Wenn es nicht unbedingt das eigene sein soll gibt es auch Wege . Und wenn doch das eigene wird einem das Bauchgefühl signalisieren wann der richtige Zeitpunkt da ist.

Liebe Umut,

Danke für deine Antwort. Ich habe mich mit Adoption auch befasst, aber das fühlt sich gerade nicht nach dem an, was ich möchte. Wenn man liest, dass Kinder ab einem bestimmten Alter ein Recht darauf haben die wahren Eltern kennen zu lernen, egal ob man dafür ist oder nicht, dreht sich bei mir schon der Bauch um. Es ist einfach was anderes. Da ich selber keinen Vater hatte und mir immer gewünscht habe, meinen wahren Vater kennen zu lernen, weiß ich wie das ist als Kind. Bei mir hat es die Beziehung zu meiner Mutter nicht vereinfacht. Auch wenn ich mittlerweile ja total verstehe warum sie nicht wollte, dass ich ihn kennen lerne.

Ich lese einfach weiterhin hier im Forum mit, dann kann ich noch ein bisschen schauen und Erfahrungen mitbekommen. Und dann irgendwann, wenn die Bauchschmerzen vergessen sind, ist vielleicht dann doch die richtige Zeit.
Oder bis alle Freunde um mich herum Kinder haben, das ist glaube ich ganz schön ansteckend 😄

Mir gehts sehr ähnlich. Seit meiner Fehlgeburt habe ich soviel Angst vor einer erneuten Schwangerschaft entwickelt. Ich glaube ich würde ein zweites Mal mental gar nicht durchstehen können. Oder was wenn es gut geht und ich die ganze SS Panik schiebe, ob alles gut geht. Was macht das mit der Psyche und der Bindung mit dem Kind usw.
Du bist nicht allein mit deinen Gefühlen 💪🏻

Hi, das tut mir Leid, dass du auch einen Verlust hattest. Ich habe gelesen, dass es bei dir schon etwas her ist. Bei mir ist es jetzt genau fünf Monate her und ich bin zum Glück darüber hinweg. Es tut nicht mehr weh daran zu denken und ich kann wieder nach vorne schauen, obwohl ich das vor fünf Monaten gar nicht für möglich gehalten hätte. Mein Mann und ich probieren es wieder aktiv, leider hat es bisher nicht wieder geklappt. Da ich Panikattacken von früher kenne, habe ich mit der Familienplanung gewartet, bis ich diese im Griff hatte bzw. ich bin sie zum Glück ganz los geworden. Da ich eine gesunde Mutter sein möchte und auch diese Sorge hatte, was es mit einem Kind machen könnte, wenn man sich so verrückt macht, habe ich mich damals ausgiebig mit mir selbst beschäftigt und mich der Angst gestellt. Diese Erfahrung hat mir bei der Verarbeitung der Fehlgeburt vielleicht auch geholfen. Wichtig war für mich auch, darüber zu reden, es nicht mit sich allein auszumachen. Das kann ich dir sehr ans Herz legen. Wenn es dich so sehr traumatisiert hat, solltest du dir vielleicht auch professionelle Hilfe holen? Das führt meist schneller zum Ziel :)

Ich bin jetzt 30. Wir haben vor vier Jahren die Verhütung weggelassen und es auch erst mal nicht drauf angelegt, wie bei euch. Seit einem Jahr probieren wir es aber ernsthafter. Ich habe keine Angst mehr vor der nächsten SS und freue mich wieder drauf, wenn es soweit kommen würde. Wie es dann sein wird, wird sich zeigen. Mental glaube ich bin ich aber auf alles vorbereitet, das ist vielleicht auch nicht schlecht. Die Fehlgeburt hat mich einfach überrumpelt, ich hatte mich nie damit beschäftigt und eigentlich ist es ja wirklich nicht selten,... aber da das Thema so totgeschwiegen wird, wie sollte man auch darauf vorbereitet sein?!

Ich hoffe ich konnte dir etwas Zuversicht schenken. Setz dich nicht unter Druck, nimm dir die Zeit, die du brauchst und der Rest kommt von allein :*

Hallo ihr Lieben. Ich musste seit längerer Zeit mal wieder von euch lesen. Um mich kurz vorzustellen : ich hab im Januar meine Hedi in der 11.ssw gehen lassen müssen, das Herz hat auf einmal nicht mehr geschlagen.

Euch allen hier, so Leidensgenossinnen ihr es da seid, danke ich, für eure Offenheit. Ich wusste - mir spuken diese Gedanken im Kopf rum und ich finde einen Treat, indem es einer anderen Frau ähnlich oder gleich ergeht. Und tadaa: da bin ich auf dich /euch gestoßen.
Mir geht es ähnlich.. Es ist nun schon etwas her, ich kann eigentlich auch ganz gut damit umgehen, mittlerweile reden wir nicht mehr allzu oft darüber (mein Mann und ich).
Ich habe seit Wochen ein total starkes Bedürfnis, mich endlich beruflich zu verändern. Und gehe gerade auf einem chaotischen Weg entlang. Heute so, morgen so. Wir wollten ein weiteres Kind ja. Nun ist es uns genommen worden.. Ich lese so of hier, dass gleich oder wenig später drauf los gehibbelt wird. Und warum hege ich nicht diesen Wunsch? Im Gegenteil. Meine Libido ist seitdem sowas von im Keller dass mir mein Mann schon leid tut. Aber ich kann nicht. Es ist anders. Ich bin nicht mehr "lustig", hab kein Spaß mehr daran, will mich nicht zeigen, hasse meinen Körper, finde nicht zu mir
. :( Sport, Diät, Bioenergetikerin, reden.. Alles hilft zeitweilig.
Ich war danach 5 Wochen krank geschrieben und habe die Zeit für meine intensive Trauerarbeit genutzt, hab Rituale geschaffen, alles wie empfohlen.
Und wann wird man nun wieder wie die Alte? Ich will wieder Spaß an der Liebe haben, will wieder meine Kinderwunschträume haben. Stattdessen Geier ich auf einen höheren Posten bei der Arbeit. Ist das Ablenkung oder echt?
Ist das normal? Bin ich egoistisch? Bin ich gar nicht bereit überhaupt nochmal Mutter zu werden?

Und noch was : meine 4 jährige Tochter, mit der wir ganz offen und herzlich darüber sprechen, leidet sehr darunter, weint richtige Tränen um ihre ungeborene Schwester, will selbst eine sein.. Und dann die Kinderaugen die dich fragend, fast flehend ansehen, ihr bitte ein Geschwisterchen zu schenken.. :(
Es zermürbt mich und ich weiß nicht, welcher Weg der Richtige ist.

Ich hoffe, ich hab mich jetzt hier nicht aufgedrängelt, aber einmal angefangen, sprudelt es so aus mir heraus..

Lange Rede, kurzer Sinn:
Du bist nicht allein.
Ich hab von Frauen gelesen, die nie wieder Mama werden wollen, eben weil die Angst und all das viel zu groß erscheint.

Ich hoffe euer Kampf wird schnell belohnt 🙏
Ganz liebe Grüße

Hediwarhier