Wie gibt man Hoffnung auf
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Wie gibt man Hoffnung auf
in Mein totes Kind im Bauch-ich erleide gerade eine Fehlgeburt 30.10.2025 18:06von Ronja • 4 Beiträge | 4 Punkte
Hallo!
Ich habe heute erfahren dass mein Baby (9.SSW) keinen Herzschlag mehr hat. Ich bin sofort ins Krankenhaus gefahren, um es bestätigen und eine Ausscharbung durchführen zu lassen. Irgendwie dachte ich je schneller desto schneller habe ich dieses grausame Kapitel hinter mir. Aber ich konnte es nicht. Der Ultraschall hat zwar den fehlenden Herzschlag und keine Bewegung bestätigt, aber ich konnte es einfach nicht. Jetzt habe ich irrsinnige Kopfschmerzen vom ganzen weinen und möchte einfach keine Kopfweh Tablette nehmen, weil ich den Gedanken nicht los werde ich könnte meinen Kind schaden. Wie soll ich es schaffen dieses Baby los zu lassen? Wie soll ich das begreifen? Dieser düstere Ton tut mir sehr leid, für alle die hier Hoffnung und Beistand suchen. Aber ich weiß wirklich nicht weiter.
Ronja
RE: Wie gibt man Hoffnung auf
in Mein totes Kind im Bauch-ich erleide gerade eine Fehlgeburt 30.10.2025 18:13von Susanne • 5.409 Beiträge | 5429 Punkte
Hallo liebe Ronja, mein Mitgefühl für deinen Verlust. Ich finde es ganz stark von dir, dass du auf dein Bauchgefühl gehört hast und nochmal innegehalten hast. Das war richtig, aus dem Schock sollte man keine Entscheidungen treffen. Die Zeit hast und darfst du dir nehmen! Wir können gerne auch telefonieren, wenn du magst. Ich arbeite in der Beratung. Oder du kannst hier erstmal einige Infos sammeln, die dich dann selbstwirksam auf Basis von Wissen und eigenem, überlegten Willen eine gute Entscheidung treffen lassen www.fehlgeburt.info. Liebe Grüße Susanne
RE: Wie gibt man Hoffnung auf
in Mein totes Kind im Bauch-ich erleide gerade eine Fehlgeburt 30.10.2025 18:42von Hühnchen • 53 Beiträge | 53 Punkte
Liebe Ronja,
es tut mir sehr leid, dass du das auch erleben musst. Ich kann sehr gut verstehen, wie es dir geht. Mein erster Gedanke war damals auch, dass ich so schnell wie möglich die OP möchte, um es „hinter mich zu bringen“. Rückblickend habe ich das Vorgespräch und auch den Tag es Eingriffs wie in Trance erlebt und kann mich auch gar nicht an alles erinnern. Es ist sicher gut, wenn du dir die Zeit nimmst - es eilt ja nicht! Dass du rational weißt, dass das Herz nicht mehr schlägt, ist denke ich auch nochmal was ganz anderes, als es wirklich zu begreifen. Bei meiner zweiten Fehlgeburt habe ich mich für einen Abgang mit Medikamenten entschieden und dass davor nochmal ein Ultraschall gemacht wurde, hat mir sehr geholfen. Ich brauchte einfach die Bestätigung, dass es wirklich so ist, obwohl ich es schon wusste.
Nimm die Zeit, um ganz in Ruhe zu überlegen, was du möchtest. Ich wünsche dir ganz viel Kraft, du wirst das überstehen!
RE: Wie gibt man Hoffnung auf
in Mein totes Kind im Bauch-ich erleide gerade eine Fehlgeburt 30.10.2025 19:51von Nelke • 2.571 Beiträge | 2581 Punkte
Liebe ronja,
es tut mir sehr leid, dass du diese Nachricht erhalten hast.
So wirklich begreifen konnte ich die fehlgeburt damals erst mit der kleinen Geburt zu Hause. Ich musste dieses kleine baby selbst in den Händen halten um zu begreifen. Bis dahin sind allerdings bei mir ca 2 Wochen vergangen.
Wenn du Kopfschmerzen hast die mit einer mütze Schlaf nicht weg gehen, ist es ok, eine iboprofen oder eine Paracetamol zu nehmen.
Selbst bei einer intakten Schwangerschaft ist Schmerzmittel erlaubt. Die Tabletten sollen nur nicht leichtfertig eingenommen werden.
Schmerzen sind Stress für den eigenen Körper und ach für den embryo.
Ich wünsche dir viel Kraft für die bevorstehende Zeit.
Liebe Grüße, Lena
RE: Wie gibt man Hoffnung auf
in Mein totes Kind im Bauch-ich erleide gerade eine Fehlgeburt 31.10.2025 12:47von Ronja • 4 Beiträge | 4 Punkte
Hallo zusammen,
danke für eure Nachrichten, jede hat mir ein bisschen das Gefühl zu geben nicht alleine zu sein und nicht ganz wahnsinnig zu werden. Ich habe heute Nacht kaum geschlafen, aber als ich das erste Mal nach kurzem eindösen aufgewacht bin, hatte ich das Gefühl wieder 'alleine' in meinem Körper zu sein. Wisst ihr was ich meine? In der Schwangerschaft ist man doch irgendwie immer zu zweit, ich hatte das Gefühl mein Herz schlägt für zwei, ich Atme für zwei, alles ist doppelt so anstrengend aber auch doppelt so wichtig. Und heute Nacht, war das Gefühl plötzlich weg. Ich war unglaublich erleichtert. Ich dachte ich hab es geschafft, mein Körper hat es verstanden und ich habe es verstanden. Über die nächsten Stunden hat sich das aber wieder zurück gedreht. Ich bin wieder unsicher, ich habe keine Blutung, ich bilde mir ein doch vielleicht ein Flackern gesehen zu haben. Ich sicher verzweifelt nach Fällen, in denen es ein Fehler war und das Kind doch noch gelebt hat und kann es wieder einfach nicht glauben. Ich hoffe fast mich wieder 'allein' zu fühlen, wenn ich das nächste Mal aufwache. Es fühlt sich nicht gesund an so zu hoffen, obwohl ich es doch eigentlich weiß.
❤️ Ronja
RE: Wie gibt man Hoffnung auf
in Mein totes Kind im Bauch-ich erleide gerade eine Fehlgeburt 31.10.2025 19:03von Nelke • 2.571 Beiträge | 2581 Punkte
Weißt du Ronja, wie soll man dann so etwas unglaubliches auch glauben können. Gefühlt bekommen alle schwangeren ein lebendes Kind. Das ist in unserer Gesellschaft das normale Bild. Kaum jemand spricht über Schwangerschaftsverluste oder sogar todgeburten. Es ist fernab unserer Realität. Da ist es überhaupt kein Wunder, so etwas schlimmes nicht glauben zu können. Gib deinem Herzen die Zeit, die es braucht. Irgendwann wird es Abschied nehmen können. Bis dahin sind die Gefühle so wie sie sind. Egal was der Kopf auch denken mag.
Die Zeit zwischen Diagnose und kleiner Geburt ist einfach nur schlimm. Hast du jemanden zum reden?
RE: Wie gibt man Hoffnung auf
in Mein totes Kind im Bauch-ich erleide gerade eine Fehlgeburt 04.11.2025 00:13von Sabsan • 3 Beiträge | 3 Punkte
Liebe Ronja,
ich bin aktuell in einer ähnlichen Situation. Ich kann es einfach nicht loslassen und warte seit ca 2 Wochen auf den natürlichen Abgang. In erster Linie weil sich alle anderen Methoden anfühlen würden als würde ich das Baby aktiv abstoßen. Egal was ich mache diese blöde Hoffnung, dass es sich doch noch entwickelt schlummert so tief..
Fühl dich daher gedrückt
RE: Wie gibt man Hoffnung auf
in Mein totes Kind im Bauch-ich erleide gerade eine Fehlgeburt 04.11.2025 20:36von Ronja • 4 Beiträge | 4 Punkte
Liebe Sabsan,
es ist tröstlich zu wissen, dass man mit diesen Gefühlen nicht alleine ist und sie vielleicht doch irgendwie normal und nicht 'unvernünftig' sind. Dein Verlust tut mir sehr leid, ich drück dir die Daumen, dass du alles gut verarbeiten kannst!
Ich hatte gestern nochmal einen Termin bei meiner Frauenärztin. Sie hat das schön mit uns gemacht. Obwohl sie sich sicher war (und wir ja auch schon einen Ultraschall zur Bestätigung im Krankenhaus hatten) hat sie nochmal einen Ultraschall gemacht. Wir durften uns so viel Zeit nehmen, wie wir wollten, um das Kleine zu beobachten. Mit Ruhe und in meinem Tempo zu sehen, dass es sich nicht bewegt und kein Herzschlag da ist, hat mir sehr geholfen zumindest anzufangen zu akzeptieren. Ich habe das Gefühl, dass der Zeitraum bis zum tatsächlich Abgang der Schlimmste ist und wollte das jetzt beschleunigen, auch wenn ich es gerne selbst auf die Welt bringen wollte.
Deshalb habe ich mich für Medikamente entschieden. Mit den Ärztinnen im Krankenhaus hatte ich leider Schwierigkeiten. Sie haben uns viel Angst gemacht (z.B. dass es 2 Wochen nach Herzstillstand zu Vergiftungen in meinem Körper kommen kann, dass das gefährlich ist und dass Medikamente in meinem 'späten' Stadium eh nicht funktionieren. Sie wollten mich unbedingt zur OP drängen. Ich habe auf Medikamenten bestanden und Cyprostol mit nach Hause bekommen. Gestern Abend habe ich dann 400 mg vaginal genommen, morgens um 5 haben leichte Blutungen und leichte Krämpfe eingesetzt. Um 7 habe ich nochmal 400mg oral genommen. Ich war erleichtert, mich verabschieden zu können und endlich richtig trauern zu können.
Aber seitdem werden die Symptome wieder weniger. Ich habe ziemlich Angst. Ich will nicht in den OP. Ich will mein Kind nicht aus mir raus kratzen lassen wir ein Geschwür..
Wenn ich die ganzen Beiträge hier im Forum lese, muss ich jedes Mal los weinen. Ihr seid alle so stark!
❤️ Ronja
RE: Wie gibt man Hoffnung auf
in Mein totes Kind im Bauch-ich erleide gerade eine Fehlgeburt 04.11.2025 21:33von Nelke • 2.571 Beiträge | 2581 Punkte
Hallo Ronja,
hast du eine Hebamme an deiner Seite?
Hebammen können so viel einfühlsamer und verständnisvoller sein.
Die Ärzte gehen gerne auf Nummer sicher. Das bedeutet, sie wollen nach deutschem Lehrplan handeln um im Falle einer Komplikation nicht verklagt werden zu können. Kein Arzt muss eine strafe bezahlen, wenn er nach Lehrplan gehandelt hat. Leider ist die medikamentöse Einleitung nicht der standard in unserem Land.
Mir wurde von einer lieben Hebamme damals geraten auf mein Bauchgefühl zu hören. Wenn die Angst kommt, etwas sich nicht richtig anfühlt, hätte ich die Hebamme anrufen können.
Ansonsten solltest du auf die Menge Blut, die du verlierst, achten. Wenn der Kreislauf schwach wird, der Allgemeinzustand sich verschlechtert, solltest du ins Krankenhaus fahren. Auch wäre es gut, wenn jemand an deiner Seite bleibt.
Solltest du übel riechenden Ausfluss bekommen oder Fieber haben, solltest du auch ins Krankenhaus fahren.
Dein Körper weiß, was zu tun ist und wenn es zu einem Notfall kommen sollte, gibt es das Krankenhaus.
Wenn du Fragen hast, darfst du sie gerne stellen.
Ich wünsche dir alles gute und dass die kleine geburt ein friedvoller Abschied wird.
RE: Wie gibt man Hoffnung auf
in Mein totes Kind im Bauch-ich erleide gerade eine Fehlgeburt 04.11.2025 21:53von Susanne • 5.409 Beiträge | 5429 Punkte
Lass dich nicht verunsichern und geh deinen Weg. https://www.fehlgeburt.info/schwangersch...m-1.-trimester/ hast du hier schon gelesen?
RE: Wie gibt man Hoffnung auf
in Mein totes Kind im Bauch-ich erleide gerade eine Fehlgeburt 05.11.2025 20:07von Sabsan • 3 Beiträge | 3 Punkte
Hallo liebe Lena und danke für deinen Beitrag. Die Tage sind ziemlich zäh..ich arbeite viel und auch im Schichtdienst sodass ich die meiste Zeit nicht alleine bin. Auf der Arbeit habe ich es nur einer Kollegin gesagt - damit die im Fall des Falles spontan einspringen kann. Ansonsten gibt es körperlich (leider?) absolut keine Anzeichen. Ich versuche vernünftig zu agieren - war jetzt auch bei meiner Hausärztin um eine Infektion auszuschließen und werde die Tage wohl nochmal zur Frauenärztin (wobei die schon meinte wenn nach 7-10 Tagen nichts passiert ich doch an die Medikamente denken soll). Ich habe meinen Mann um mich, der zwar hinter meiner Entscheidung steht aber schon abgeschlossen hat.. Ansonsten habe ich den Eindruck dass die nahen Leute um mich rum nicht verstehen warum ich dem warten nicht einfach ein Ende setze..
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