Ich wollte euch mal kurz mitteilen wie die letzten beiden Tage zuhause so waren beziehungsweise tut es mir einfach gut zu schreiben!

Gestern musste mein Mann wieder arbeiten gehen und ich war alleine mit meinen Gefühlen und unserem Sohn zuhause und es ging mir gar nicht gut ich dachte die innere Leere zerreißt mich ich war nur am weinen konnte mich kaum beruhigen es hat so unglaublich weh getan!
Mein Sohn war so unglaublich er ist er 14 Monate und hat neben mir gespielt hat sich mit sich selbst beschäftigt zwischendurch kam er zum kuscheln und bei seinem Mittagsschlaf war es als wollte er mich trösten er hat mir nicht losgelassen! Trotzdem hatte ich so unglaublich Angst vorm einschlafen hatte immer wieder die Geburt vor Augen ich war einfach am Boden zerstört und hab mich abends in den Schlaf geweint ich hatte so Angst vor dem Tag heute!

Wie jeden Tag bin ich heute wieder mit einem Gefühl der Leere aufgewacht aber es hat sich leichter angefühlt irgendwie besser und der Tag heute war gut ich konnte lachen und mich freuen und ich war mit meinem Sohn am Spielplatz! Ich denke an unser Sternchen und lächle dabei das fühlt sich schön an!

Liebe Stephanie,
es ist so schwer, was du durchmachst! Und trotzdem gehst du schon kleine Schritte Richtung Alltag. Kein Wunder, dass das Angst macht und Zeit braucht.
Schließlich fehlt euer Sternchen so sehr!
Ganz langsam wird es besser werden. Mit vielen Auf und Abs und besseren und schlechteren Tagen. Ich wünsche dir, dass die besseren Momente mehr werden und du immer öfter mit einem Lächeln an euer Sternenkind denken kannst.
Nimm dir die Zeit, die es braucht.

Du hast recht Trauer ist ein ganz normaler Prozess und gehört dazu als Krankenschwester kenne und weiß ich das es selbst zu erleben ist wieder anders und ich muss mich immer wieder darauf besinnen was ich Angehörigen sage wenn sie jemanden verloren haben!

Ich bin so froh nicht alleine zu sein wir haben unsere Eltern und Schwiegereltern die sich jede freie Minute aufopfernd um uns kümmern und uns unseren Sohn abnehmen! Wir haben unsere Situation immer offen in unserem Freundeskreis kommuniziert und auch hier kommt so unglaublich viel sie sehen nach uns stellen keine Fragen sind da und hören zu es fühlt sich so gut so ein Umfeld zu haben!

Mein Mann und ich reden viel darüber sitzen da schauen unserem Sohn beim schlafen zu reden über alles was war es hat uns noch ein Stück näher gebracht und dankbar gemacht für alles was wir schon haben und das wir diesen Schicksalsschlag nicht alleine sondern gemeinsam durchstehen! Wir reden über die Zukunft sprechen wie wir weiter machen!

Morgen ist es drei Wochen her, drei Wochen
voller Emotionen und gemischten Gefühlen! Die ersten Tage danach dachte ich, ich komme klar aber dann kam der Zeitpunkt an dem ich trotz meinem Zwerg morgens nicht aufstehen und nichts machen wollte!

Da wurde mir bewusst, dass ich definitiv professionelle Unterstützung zur Aufarbeitung benötige und konnte gleich eine Woche nach der stillen Geburt meinen ersten Termin bei einer Psychotherapeutin die spezialisiert ist auf die Thematik wahrnehmen. Heute war ich bereits das dritte Mal die Chemie passt echt perfekt und ich hab gemerkt das mir bereits der erste Termin so viel geholfen hat! Heute haben wir mit der Traumatherapie begonnen und ich wurde bestens darauf vorbereitet von ihr auch wie es mir heute gehen wird aber diese Form der Aufarbeitung ist so heftig das ich noch immer aufgewühlt bin, an Schlaf ist gerade nicht zu denken und die Tränen fließen einfach so!

Ich weis es ist richtig und wichtig das dies gemacht wird und bin so froh eine so super kompetente Therapeutin gefunden zu haben und hatte Glück dass sie mich noch aufgenommen hat aber ich merke auch das es immer noch ein Tabuthema ist und die Meinungen sich professionelle Unterstützung zu holen sehr weit auseinander gehen!

Da ich so aufgewühlt bin dachte ich es wäre gut mir meine Gedanken von der Seele zu schreiben!