Hallo zusammen
Ich bin neu in diesem Forum, ich suche nach Möglichkeiten, dass es mir besser geht..

Ich bin nun in der 12 ssw. Es ist meine 3. Schwangerschaft; eine wundervolle Tochter habe ich schon (4 Jahre alt). Nachdem ich im Juli eine sehr frühe Fehlgeburt hatte (6. Woche) bin ich direkt im Monat danach wieder schwanger geworden. Ich war so glücklich und mir sicher, dass die Statistiken und auch das Glück nun auf unserer Seite sein sollte. Wobei der Anfang eher stolprig waren. Zwei Wochen lange hatte ich Blutungen; in der 8 SSW waren auf einmal drei fruchthoehlen zu sehen; aber auch ein schlagendes Herzchen. Seitdem ich dieses gesehen habe, war ich erleichtert und hab mich bis zu meinem Termin in der 11 Woche immer sicherer gefühlt. oft habe ich mir Statistiken angesehen und war beruhigt zu sehen, dass das Fehlgeburts Risiko so sehr abnimmt. Außerdem habe ich doch schon eine einwandfreie Schwangerschaft mit einer kerngesunden Tochter hinter mir?! Und im Juli eine Fehlgeburt. Dann muss diese Schwangerschaft einfach wieder normal sein?! Leider wurde ich vor drei Tagen eines besseren belehrt… die Frauenärztin war beim kontroll Termin von den mehreren fruchthoehlen so verunsichert, dass sie mich bat zur feindiagnostik zu gehen. So im nebenbei meinte sie, dass ihr auch die Nackenfalte und der Bauch des Embryo nicht normal vorkämen… ich dachte sie wäre nur sehr vorsichtig. Denn ich bin 33! Mein Mann nur ein paar Jahre älter.

Dann war ich beim
Feindiagnostiker. Er hat mir vor seiner Untersuchung etliche Statistiken gezeigt. Da war ich wieder so sicher, dass es uns nicht treffen wird, die Wahrscheinlichkeit ist einfach so gering!

Leider sind wir 1/10.000. Unser Kind hat trisomie 13. Es hat so erhebliche fehlbildungen, dass der Arzt davon ausgeht, es wird innerhalb der nächsten 2-6 Wochen sterben.

Für uns ein absoluter Schock. Ich bin am Boden zerstört, möchte am liebsten sofort alles beenden, den Schmerz gar nicht länger zulassen.

Meiner Tochter haben wir nichts gesagt, sie redet jeden Tag von ihrem kleinen geschwisterchen; jedes Mal ein Riesen Stich ins Herz.

Wie machen wir nun weiter? Warten wir bis es in den nächsten 6 Wochen von alleine stirbt? Brechen wir ab? Es ist die 12ssw, ich habe einen Bauch, ich habe weiterhin die üblichen Symptome wie Übelkeit, Müdigkeit. Kann ich das noch länger mitmachen? Ist es aber nicht furchtbar in die Natur einzugreifen und es von uns aus zu beenden?

Ich weiß nicht mehr weiter.

Liebe Antonia,

zu erst einmal möchte ich Dir sagen, dass es mir unendlich leid tut, dass ihr dies erleiden müsst und ich kann mir kaum vorstellen, wie furchtbar diese Situation sein muss.
Insofern fällt es natürlich auch schwer, Dir hierfür eine Entscheidungsunterstützung zu geben. Aber alle deine Gedanken kann ich voll und ganz nachvollziehen und ich würde in keiner Weise sagen, dass es furchtbar wäre in die Natur einzugreifen. Am Ende des Tages ist es allein eure Entscheidung und die kann und darf gar niemand verurteilen. Vielleicht sprichst du am besten nochmals mit dem Arzt oder Ärztin deines Vertrauens und sprichst über die Möglichkeiten, damit es euch die Entscheidung vielleicht erleichtert.
Ich wünsche Dir und Deinem Mann ganz viel Kraft für die kommende Zeit. Fühl dich gedrückt.

Liebe Antonia,
ich habe gerade deinen Beitrag gelesen und möchte dir mein herzliches Mitgefühl aussprechen. Das muss für dich und deine Familie eine furchtbar belastende Situation sein. Eine solche Entscheidung treffen zu müssen ist wahrscheinlich eine der schwersten überhaupt. Das tut mir wirklich sehr leid!
Seit wann weißt du es denn schon? Hattest du schon ein bisschen Zeit, diese schreckliche Neuigkeit überhaupt zu verarbeiten?
Vielleicht kannst du dich ja auch an ProFamilia oder eine andere Beratungsstelle wenden? Ich habe das (in einer ganz anderen Situation, nach meiner 2. Fehlgeburt) auch gemacht und damit gute Erfahrungen gemacht. Es war gut, mit einem Experten zu sprechen, der auf solche Situationen spezialisiert ist. Angehörige und Freunde sind ja doch oft etwas überfordert, wenn man einen Schicksalsschlag erlebt...

Ich wünsche dir jedenfalls ganz viel Kraft in dieser schwierigen Zeit und dass ihr am Ende eine Entscheidung treffen könnt, die für euch richtig ist.

Alles Liebe, Luna

Liebe Antonia,
mir tut es sehr leid, dass ihr vor solch eine Entscheidung gestellt werdet. Aus meiner Sicht könnt ihr nichts falsch machen. Das wichtigste ist, wie ihr mit der Entscheidung am ende umgehen könnt.
Den Vorschlag mit pro Familia finde ich sehr gut. Sie können euch bestimmt auch mit dem Umgang mit dem Geschwisterkind helfen. Kinder sind doch sehr feinfühlig und bekommen mehr mit als wir denken. Und wie Susanne schrieb, ihr habt Zeit für die Entscheidung.
Für die kommenden Wochen und Monate wünsche ich euch viel Kraft, Zusammenhalt und liebe Menschen in eurer Umgebung. 🌺

Liebe Antonia,

es tut mir wahnsinnig leid, was du gerade durchmachen musst.

Ich habe vor ein paar Wochen Ähnliches erlebt und befand mich in der gleichen wirklich blöden Situation.
Uns wurde ebenfalls gesagt, dass unsere Tochter in den nächsten Wochen versterben wird.

Mein größerer Sohn hat auch immer von der kleinen Schwester geredet und es nur schwer verstanden, was da so vor sich geht. Wir haben versucht offen damit umzugehen und ihm die Situation kindgerecht zu erklären.

Ich hatte auch die ganze Zeit weiterhin Symptome und mein Mäuschen hat im Ultraschall gezappelt und war sehr agil. Kaum zu glauben, dass sie so krank gewesen sein soll.

Es ist einfach ein Alptraum und man befindet sich irgendwie so im Nichts. Anders kann ich es nicht beschreiben.

Und für mich war es auch die schwierigste Frage, was ich tun soll. Ob ich mir das Recht rausnehmen soll, dieses Leben zu beenden oder ob ich warte, bis mein Baby selber geht.

Ich glaube, diese Frage kann dir niemand beantworten. Du musst für dich entscheiden, ob du die Kraft dazu hast zu warten und es passieren zu lassen. Ich hatte sie nicht… und ich wollte weiter für meine Kinder da sein und funktionieren und nicht jeden Tag denken „schlägt das Herz jetzt noch“. Allerdings muss ich sagen, dass ich die Kraft gerne gehabt hätte. Trotzdem bereue ich meine Entscheidung nicht.

Es ist eine anstrengende und furchtbare Zeit… ich fühle total mit dir und hoffe, du triffst für dich die Entscheidung, die sich gut anfühlt.

Fühl dich umarmt