Hallo,
auch ich stelle mich hier kurz vor.
Ich bin Jenny, 34 Jahre, mit Kinderwunsch, seit ich denken kann. Deswegen arbeite ich auch mit ihnen :)
So kamen wir auch recht unverhofft zu unserer großen Tochter, ein wunderbares Mädel, das Ende Juni 6 Jahre alt wird. Ich habe sie im Alter von 8 Wochen im Kinderschutzhaus kennen & lieben gelernt, es folgten Gespräche mit den Jugendamt, Kurse als Pflegeeltern usw. Mit 10 Monaten zog sie dann bei uns ein. Inzwischen haben wir alle Rechte für sie, sie war aber von Anfang an vollkommen unsere Tochter & mit ihrem besonderen Hintergrund eben auch sehr anstrengend, sodass das Thema leibliches Kind erst einmal hinten an stand, zumal ich mit einer Frau verheiratet bin. 2020 war für uns ein eher schlechtes Jahr. Den Start in 2021 haben wir als Neubeginn markiert, wir haben uns so gut wieder gefangen, konnten unser Haus kaufen, hatten bessere Arbeitskonditionen und in jeder Hinsicht Sicherheit.
Unser Versuch einer Insemination mit dem Sperma eines langjährigen Freundes im April führte umgehend zum Erfolg. Der Wahnsinn!
Wir wähnten uns im Paradies.
In mir klopfte dennoch permanent die Angst an, die schon vor der SS immer gesagt hatte: Was ist, wenn du einfach nicht schwanger werden sollst?!
Nun war sie leider immer noch da und hatte etliche andere Sätze für mich parat:
Was ist, wenn du das Kind verlierst (und so kam es in SSW 9)? Was ist, wenn es Fehlbildungen hat? Was, wenn das Herz aufhört zu schlagen, wenn du schon ganz weit bist? Was, wenn bei der Geburt was schief läuft (in unserem Fall hätte meine Frau ja nicht einmal irgendwelche Rechte)? Was ist, wenn es am Plötzlichen Kindstod stirbt?
Diese und andere abgefahrene Ängste fuhren also permanent Achterbahn in mir. Und jetzt stehe ich da mit dem Verlust (ich habe schon oft beweisen müssen, dass ich den Verlust von nahestehenden Menschen überstehen kann), aber vor allem mit dieser immer größer werdenden Angst. Diesen Kampf aufzunehmen und es noch mal zu versuchen - das wird das Schwerste...